Und da saß sie nun, mit überkreuzten Beinen auf dem Bett, und schaute mich erwartungsvoll an. Ich war ziemlich hereingestürmt, denn ich war spät dran. Ganze fünf Jahre zu spät. Wieso konnten wir uns nicht früher kennen lernen, fragte sie mit stummem Blick. Ich drehte mich auf dem Stuhl, blickte im kleinen Zimmerchen umher und fühlte mich plötzlich wie in einer anderen Welt. Es war nicht groß, aber groß genug. Das breite Bett nahm den meisten Platz ein, die kleine Küche schmiegte sich an die Wand. Eine große Regalwand diente als Raumteiler. Es sah gemütlich aus, auch wenn alles in schwarzem Farbton gehalten war. Auffallend das Kissen mit dem Pferdekopf, das so gar nicht zur übrigen Einrichtung zu passen schien. Sie schaute mich immer noch an. Ihre Kleidung komplementierte die Einrichtung, schwarz wie die Nacht. Wir unterhielten uns, während sich der Parfümduft langsam verzog. Wir hatten eine Stadtbesichtigung geplant, wir gingen, wir schauten, wir kamen zurück. Es war spät geworden, ich hatte drei Stunden Fahrtzeit hinter mir, aber die Müdigkeit wich einer subtilen Aufregung. Sie musste es merken. Irgendwann war das Licht gelöscht, die Kerzen ausgeblasen, und dann war da nur noch der Atem von zwei Menschen zu hören. Etwas raschelte. Es raschelte noch einmal, und ich spürte eine Anwesenheit.
Ich wachte auf.